Honigrefraktometer werden von Imkern zur Messung des Feuchtigkeitsgehaltes von Honig eingesetzt. Technisch gesehen messen Refraktometer den Brechungsindex einer Substanz.
Erklärung: Licht bewegt sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit durch verschiedene Materialien. Der Brechungsindex ist ein Vergleich zweier Zahlen: nämlich der Lichtgeschwindigkeit durch ein Vakuum und der Lichtgeschwindigkeit durch das Material, das Sie testen – in unserem Fall Honig.
Licht ändert seine Richtung, wenn es durch verschiedene Materialien hindurchströmt. Wenn Du die Differenz zwischen dem Einfallswinkel (einfallendes Licht) und dem Brechungswinkel (ausfallendes Licht) einer Substanz misst, kannst Du diese Zahl zur Bestimmung des Brechungsindexes verwenden – so funktioniert ein Refraktometer tatsächlich.
Erklärung: Wenn man einen Strohhalm in einem Glas Wasser betrachtet, sieht man, dass er verzerrt aussieht. Denn Licht bewegt sich schneller durch das Glas hindurch als durch Glas und Wasser zusammen. Genauso wird sich das Licht schneller durch Honig bewegen, der wenige feste Stoffe enthält, als durch Honig mit vielen festen Stoffen. Mit anderen Worten, der Brechungsindex des Honigs ändert sich je nach Feststoffgehalt (Zucker und andere Stoffe).
Refraktometer korrigieren auch temperaturabhängig, da sich der Brechungsindex bei Temperaturschwankungen geringfügig ändert.
Um dies noch verwirrender zu machen, wird die Menge an Feststoffen in einer Flüssigkeit auf einer Skala, der Brix-Skala, gemessen.
Erklärung: Brix ist ein schrecklich klingender Name für eine einfache Skala. Jeder Grad Brix entspricht 1 Prozent Zucker. Traubensaft mit einem Brix von 18 entspricht also 18 Prozent Zucker. Der Brix von Honig kann von 70 bis zu 88 reichen.
Nun sollte Unklarheit einsetzen. Während die meisten Refraktometer in Brix (Feststoffe in Wasser) messen, liefern die speziellen Refraktometer für Honig den Wasseranteil – also das Gegenteil von Brix.
Erklärung: Diese Art der Messung wird in Honigrefraktometern verwendet, damit Imker den Brixwert nicht von 100 subtrahieren müssen, um die Feuchtigkeit zu erhalten. Es ist reine Bequemlichkeit. Es kann jedoch sehr verwirrend sein, wenn ein Imker ein Refraktometer verwendet, das für einen anderen Zweck – z. B. zum Brauen – bestimmt ist. Diese sind nicht nur für Werte in anderen Messbereichen ausgelegt, sondern zeigen diese auch in Brix-nicht in 100 minus Brix an. Am besten ist es ein Refraktometer zu verwenden, das speziell für den Einsatzzweck Honig entwickelt wurde.
Sobald Du verstanden hast, wie ein Honigrefraktometer funktioniert, ist es einfach zu bedienen.
Es gibt viele Design-Varianten, aber die grundlegenden Schritte sind gleich:
- Gerät mit destilliertem oder deionisiertem Wasser kalibrieren
- Einen Tropfen Honig auf das Prisma geben
- Klappe schließen, die das Objekt platt drückt
- Okular fokussieren
- Skala ablesen
Zwei Dinge sind besonders wichtig, um genaue Ergebnisse zu erhalten:
- Achte darauf, dass der Behälter mit Honig, aus dem deine Probe stammt, gut vermischt ist.
- Immer mehrfache Messungen durchführen und die Messwerte berechnen
Erklärung: Honig ist ein Naturprodukt, das sich von Bienenstock zu Bienenstock und sogar von Wabe zu Wabe unterscheidet. Und Honig der eine Weile steht, hat an der Oberfläche einen anderen Feuchtigkeitsgehalt als am Boden. Deshalb solltest du vor dem Testen immer darauf achten, dass der Honig gut vermischt ist.
Menschliche Fehler spielen ebenfalls eine Rolle. Manchmal kommt es vor, dass eine Messung ohne ersichtlichen Grund schief läuft und manchmal werden die Skalen nur falsch gelesen oder missverstanden. Um auf der sicheren Seite zu sein, sind Mehrfachmessungen eigentlich Pflicht.
Noch eine letzte Sache, bevor Du dir einen Refraktometer aussuchst: Lies die Gebrauchsanweisung! Alle Geräte werden mit ausführlichen Anweisungen geliefert, die genau befolgt werden sollten.
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